Barocker Gartenpavillion - Stockar Gut - Zürich
 

Bereits 1630 ließ der Ratsherr Rudolf Wasner den Landsitz „Zum obern Berg“ im Rebgelände des Zürichberghanges erbauen. Im Jahr 1701 erwarb der Zunftmeister Hans Kaspar Gossweiler-Werdmüller das Anwesen und ließ 1720 den prächtig gestalteten Gartenpavillion errichten, dessen Innenraum in reichem Barockstil ausgeführt ist. Der achteckige Mittelsaal ist kunsthistorisch einmalig im Kanton Zürich. Das Gut ging 1824 in den Besitz der Familie Stockar über, deren Namen es heute noch trägt. Derzeit ist das Anwesen im Besitz der Universität Zürich.

Die konservatorisch/restauratorischen Arbeiten am Gartenpavillion, welche sich im Wesentlichen auf den achteckigen Mittelsaal konzentrierten, wurden 2015 abgeschlossen.

Durch die wechselhafte Geschichte und frühere Überarbeitungen war das ursprünglich al fresco ausgeführte Deckengemälde - Abundantia, die Göttin des Überflusses, Merkur und Assistenzfiguren darstellend – in seiner optischen Erscheinung stark beeinträchtigt. Nach dem Entfernen des sehr schwer lösbaren Überzugs, dem Bearbeiten der zahlreichen Fehlstellen und der umfassenden Retusche präsentierte sich das Gemälde in seiner historischen Farbigkeit. Der in Stuck ausgeführte und vergoldete Zierrahmen gewann nach der Reinigung ebenfalls seine Brillanz zurück. Nach vorsichtiger Säuberung der, durch zahlreiche Übermalungen verunklärten, auf rotem Grund üppig applizierten Stuckelemente des bildumrahmenden Frieses wurde ihre differenzierte Oberfläche sichtbar.

Wegen der Rauchentwicklung des, dem Eingang gegenüber liegenden, Marmor umrahmten Kamins waren alle darüber liegenden Bereiche stark verschmutzt und in ihrer Farbigkeit extrem reduziert. Starke Ablagerungen fanden sich auf den in rotbraunem Stuckmarmor ausgeführten Aufsätzen und den sitzenden Putti. Die eingebundenen Gemälde „Putto liegend“ und „Venus mit Amor“ erschienen monochrom. Auch hier erhielten die Oberflächen und die Gemälde nach der Reinigung, dem farblichen Abgleichen der Fehlstellen und dem Retuschieren ihre alte Farbigkeit zurück.

 
 

 

 

 

 

Aussenansicht des barocken Gartenpavillions mit achteckigem Mittelbau und Seitenflügeln

 
 

 

 

 

 

Deckengemälde mit vergoldetem Zierrahmen und üppig ausgeführtem Stuck Fries nach der Restaurierung

 
 

 

 

 

 

 

Der restaurierte Kamin mit Marmorumrandung, mit Aufsätzen, Putti und eingebundenen Gemälden

 
 

 

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