Das dreigeteilte Gemälde ist in Öl auf Leinwand ausgeführt und wurde vom Seidenhändler Adolf Grieder 1913 bei Otto Pilny (1866-1936) in Auftrag gegeben. Der einstige Hausherr des Peterhofs an der Zürcher Bahnhofstraße 30 schmückte mit dem 5,5 Meter langen und über 2 Meter hohen Gemälde den Verkaufsraum seiner florierenden Seidenfirma.
Nach dem Niedergang des Seidenhandels geriet das Bild in Vergessenheit und galt lange Zeit als verschollen.
Im Frühsommer 2017 hatte Louis Vuitton sein Zürcher Geschäft in der Nähe des Paradeplatzes mit viel Aufwand umgebaut. Im Zuge der Planungsarbeiten wurde hinter einer Holzvertäfelung das verschollen geglaubte Gemälde „Seidenzucht im XI. Jahrhundert“ entdeckt. Der Fund stellte eine kleine Sensation dar. Ein zweites von Otto Pilny für Adolf Grieder angefertigtes Gemälde blieb dagegen bis heute verschollen.
Otto Pilny kam 1866 im südböhmischen Budweis zur Welt. Nach mehreren Reisen in den Nahen Osten gelangte er als „Orientmaler“ zu Bekanntheit und wurde später Hofmaler des Ägyptischen Vizekönigs. Er erlangte die Schweizer Staatsbürgerschaft nachdem er 1895 eine Schweizerin ehelichte.
Im Frühsommer 2017 wurde Petra Helm mit der Restaurierung des neu entdeckten Bildes betraut.
Die Oberfläche des 100 Jahre alten Gemäldes war stark verschmutzt und wies mehrere Löcher und Risse auf. Die Farbigkeit des dreigeteilten, etwa 11 m² großen Bildes war stark beeinträchtigt. Nach der sorgfältigen Reinigung der Originaloberfläche wurden die Löcher und Risse verklebt und gekittet. Mit der Retusche der Fehlstellen war die Restaurierung abgeschlossen. Das Bild mit dem etwas sperrigen Titel erstrahlt wieder in seiner originalen Farbigkeit.
Heute hängt das neu restaurierte Gemälde „Seidenzucht im XI. Jahrhundert“ wieder an seinem angestammten, dominanten und erhöhten Platz im Verkaufsraum des Louis Vuitton – Stores.
Besondere Auszeichnung wurde dem Bild, der Restaurierung und dem historischen Geschäftslokal durch einen in der NZZ erschienenen Artikel zuteil.
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