Ein Engel zum Anfassen | |||||||||||||||||||
Die Restaurierung der Nana - Lange protecteur (Schutzengel) - von Niki de Saint Phalle, 1997 | |||||||||||||||||||
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Seit dem 14. November 1997 wacht Niki de Saint-Phalles Schutzengel der Reisenden aus luftiger Höhe über das pulsierende Treiben in der Haupthalle des Züricher Hauptbahnhofes. Unter seinen Flügeln nutzen an Werktagen etwa 467 000 Besucher den Bahnhof. |
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Lange protecteur - Schutzengel - von Niki de Saint-Phalle, 1997 |
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Die starke Schmutzbelastung durch Schienenverkehr, Gastronomiebetriebe und Umwelt setzt der gewichtigen Figur (1,2 Tonnen) aus Kunststoff, Stahl und Farbe schwer zu. Vor etwa 12 Jahren, im Jahr 2006 wurde die Figur erstmalig umfassend restauriert. Trotz einer periodisch vorgenommenen Reinigung, dem Absaugen der Oberfläche durch Mitarbeiter der SBB, bildete sich im Laufe der Jahre erneut eine klebrige, graue Fett- und Staubschicht, welche die ursprünglich leuchtenden Farben trübe erscheinen lässt. |
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Aufliegender loser Staub und Rinnspuren von dem aus der Dachkonstruktion abtropfendem Kondenswasser. |
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Auf der Farbschicht und auf dem Wattestäbchen. Deutlich erkennbare Spuren der klebrigen, grauen Fett- und Staubschicht. |
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Im Sommer 2018 wurde der Auftrag zur Restaurierung des Schutzengels an die ArsArtis AG vergeben und der Zeitrahmen mit 3. 21. August festgelegt. Um die Beeinträchtigung für Passanten und Reisende gering zu halten, wurde die Nana in den hinteren Teil der Bahnhofshalle verlegt. Nach Abschluss der Arbeiten kehrt sie wieder an ihren angestammten Platz zurück. Die ungewöhnliche Höhe des Arbeitsplatzes macht die permanente Verwendung von mobilen Hubarbeitsbühnen nötig. Der Betrieb dieser Großgeräte war an eine Schulung und den Erwerb einer Lizenz gebunden. |
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Die Scherenarbeitsbühne in 10 m Höhe |
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Die Plattform des Teleskopauslegers wird zur Reinigung der vergoldeten Flügel an die Nana herangefahren. |
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Erste, kleinteilige Reinigungsversuche an der Farboberfläche der Figur schienen den Umstand zu bestätigen, dass die Künstlerin vorwiegend wasserlösliche Acrylfarben verwendet hatte. In der Folge entwickelte Petra Helm ein Verfahren, mit welchem einerseits die gegen Feuchtigkeit empfindliche Oberfläche geschont wird, die zähe Ablagerung aber erfolgreich entfernt werden kann. Dabei gelangt ein spezieller Krepp Kautschuk zur Anwendung, wie er normalerweise in der Papierrestaurierung zur Beseitigung hartnäckiger Klebestreifenreste verwendet wird. Der abgetragene Schmutz wird dabei auf dem Kautschuk gebunden und verteilt sich nicht auf der Farboberfläche, wie dies bei Verwendung allgemein bekannter Radiermedien der Fall wäre. So lässt sich ein Großteil des Schmutzfilmes abnehmen. Verbliebene Reste können dann mit Lösungsmittel entfernt werden. |
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Petra Helm und Christian Marty bei Reinigungsversuchen mit dem Krepp Kautschuk.
Quelle: Bildarchiv SBB CFF FFS |
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Reinigungsversuche mit dem Krepp Kautschuk.
Quelle: Bildarchiv SBB CFF FFS |
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Soweit die Erkenntnisse der Voruntersuchungen und Proberestaurierung. Zur großen Überraschung der Restauratoren zeigte sich aber in der praktischen Arbeit, dass die Farbschicht an vielen Bereichen nicht im vermuteten Maße wasserlöslich war. Die Schmutzabnahme konnte daher mit einer Kombination aus trocken- und feucht Technik vorgenommen werden. Termingemäß wurde die Restaurierung am 21. August abgeschlossen. Nach der umfassenden Reinigung der Farboberfläche und dem Entfernen oder Reduzieren der Rinnspuren, wurden besonders auffälige Fehlstellen farblich angeglichen. Niki de Saint-Phalles Schutzengel präsentiert sich den Besuchern des Züricher Hauptbahnhofes wieder in neuem Glanz. |
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Das enorme Medienecho, zum Pressetermin am 1. August waren unzählige Vertreter von Zeitungen, von Radio und Fernsehen gekommen, gründet sich auf der Bekanntheit des Schutzengels und deren Künstlerin, dem prominenten Standort und dem großen Interesse der Bevölkerung. |
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In der Folge eine Liste der Medien und Beiträge zur Restaurierung des Schutzengels von Niki de Saint Phalle: | |||||||||||||||||||
Ein NZZ - Artikel vom 6.8.2016 über den - Schutzengel - von Niki de Saint Phalle im Zürich HB |
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